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30.12.2016

Ohne ihn läuft in Emmerthal nichts

Markus Fronia organisiert den Silvesterlauf
 
EMMERTHAL. Zu den ältesten seiner Zunft gehört der Emmerthaler Silvesterlauf. Zum Jahreswechsel steigt bereits die 41. Auflage. Und beliebt ist er wie eh und je. Mit bis zu 800 Teilnehmern rechnet Cheforganisator Markus Fronia. Der Großteil wird um 14.10 Uhr im Hauptlauf die 6900 Meter vom Start am Schul-, Sport- und Kultur-Zentrum im Ortsteil Kirchohsen in Angriff nehmen.

Markus Fronia zeigt die Erinnerungskachel des 41. Emmerthaler Silvesterlaufs. Foto: nls

Spätestens dann wird jeder Teilnehmer mehr Wettkampf-Kilometer auf dem Buckel haben, als der Cheforganisator selber. Denn Fronia hat selber noch nie an einem Lauf-Wettkampf teilgenommen. „Ich bin Handballer und komme da auf meine Kilometer. Laufen am Stück gibt es vielleicht mal in der Vorbereitung auf die Saison“, meint Rechtsaußen Fronia, der mit der zweiten Mannschaft der TSG Emmerthal in der Regionsoberliga spielt und Handballer seit dem sechsten Lebensjahr ist.
Die ersten Berührungspunkte mit dem Silvesterlauf waren eher Zufall. Die Schulfreundschaft zu Martin Welzhofer war der Grund. Denn der war Sohn des damaligen Cheforganisators Rudolf Welzhofer. In den 1990er Jahren ging es beim Silvesterlauf noch mit Stoppuhr und Schreibmaschine zur Sache. Elektronische Zeiterfassung war ein Fremdwort. „Wir haben damals das digitale Zeitalter eingeläutet“, erinnert sich Fronia. Er, Welzhofer junior sowie Peter Jecke waren die drei 14-jährigen Gymnasiasten, die den PC in Emmerthal hoffähig machten. Sie blieben lange, aber nur Fronia für wirklich länger. Nach dem Abitur war der mittlerweile 36-Jährige auch während des Maschinenbau-Studium und später als Mitarbeiter im KKW Grohnde immer im Wettkampfbüro dabei – sogar als er für zwei Jahre in der Schweiz berufliche Erfahrungen sammeln musste. Die Technik zur Zeiterfassung aufzubauen, die Ergebnisse in den Rechner und mit der weiteren Entwicklung ins Internet zu bringen, war sein Job. Er wurde mit seiner Erfahrung, der Treue zum Lauf und dem Engagement zum Kronprinzen. Als sich Rudolf Welzhofer nach dem Lauf von 2011 als Cheforganisator zurückzog, war die einzige logische Konsequenz: Fronia muss es machen.

Er wehrte sich nicht. „Es macht ja auch richtig Spaß. Der Tag selber ist gar nicht so stressig. Die Wochen davor können es schon sein“, sagt Fronia, der aber als Handballer, als Silvesterlauf-Organisator und als einer, der immer in Emmerthal geblieben ist, bestens in seiner Heimat vernetzt ist. „Nur solche Katastrophen, als die Läufer einmal vor einer geschlossenen Bahnschranke standen, oder, noch schlimmer, die Absage wegen Blitzeises vor sechs Jahren waren wirklich stressig“, erinnert sich Fronia.

So kann er sich auch noch eine lange Zeit beim Emmerthaler Silvesterlauf vorstellen. „Wahrscheinlich bin ich auch noch bei der 60. Auflage dabei“, witzelt er. Doch ein Witz muss das nicht bleiben. Freundin Sabrina Sauer kennt ihren Markus nur mit dem Lauf und weiß, dass die Silvesterfeiern im Hause Fronia stets später anfangen. „Man braucht immer etwas Zeit, um nach dem Lauf wieder herunterzukommen – auch wenn es nicht stressig ist.“ In diesem Jahr fällt allerdings die Silvesterfeier für Fronia und seine Freundin ganz aus. „Ich habe Neujahr ab 5.30 Uhr Dienst im Kraftwerk“, meint er. Da ist der Silvesterlauf noch das kleinere Übel.

Quelle : Dewezet
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