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Vereinsfahrt 2019 nach Malta
Oder: Drei Perlen an der Schnur

Es war am 08. September 2019 mal wieder so weit - wie sonst auch alle zwei Jahre: es machten sich die Taucherinnen und Taucher der TSG Emmerthal auf einen gemeinsamen Weg und gingen auf Vereinsfahrt.  Leider war die Resonanz nicht ganz so groß wie in den Vorjahren. Ob’s am Termin lag oder den Terminen der Leute im Verein, auf Landesverbandsebene oder anderswo – man weiß es nicht genau…

Auf das ausgesuchte Ziel Malta freuten sich nicht nur die Taucherinnen und Taucher, die sich eine Teilnahme einrichten konnten, sondern auch die mitreisenden Familienangehörigen.

Wie sich das für Vereinsfahrten bewährt hat, haben alle Teilnehmenden ihre Anreise individuell gebucht. So kam es, dass wir uns zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten direkt auf Malta trafen. Treffpunkt war das Ramla-Bay Resort in Mellieha an der (man glaubt’s ja nicht) Ramla-Bay! Das Ramla-Bay Resort ist ein tolles großes Hotel, die Ramla Bay eher am Ar(m) der Welt – wenn denn der auf Malta ist.

OK…ich will fair sein: zum Tauchen war das eine optimale Unterbringung. Die Unterkunft war super, das Hotel hatte einen wunderbaren, direkten Blick zum Gozo-Channel (besonders nachts besonders schön…), alle drei Perlen (Malta, Comino und Gozo) lagen direkt im Blickfeld vom Balkon, die Tauchbasis lag direkt in der Bucht gegenüber, der Weg an die Tauchplätze - auch auf den Nachbarinseln Comino und Gozo - kurz.

Die Tauchbasis war eine Extra-Divers-Basis, eine VDST-MTA-Basis, auf der wir uns sehr wohl gefühlt haben. Das lag sicher auch daran, dass wir mit unserer Gruppe eine exklusive Einzelbetreuung hatten. Die ganze Woche hatten wir „unseren Bus“ mit „unserem Guide“ Archie, der uns an „unsere Tauchplätze“ gebracht hat.

Und da gab es für die Einiges zu entdecken. Bekannt sind Malta, Gozo und Comino für die besonders schön ausgeformten Unterwasserlandschaften und spektakuläre Tauchspots. Und so haben wir sie besucht:

1. Tag: Lantern Point und Comino Caves; zwei superschöne Tauchplätze direkt vor Comino. Die Comino Caves sind auch stark von Besucher-Booten besucht. Unser Boots-Captain hat uns aber an einen ruhigen Platz gelotst, wo wir mit einem wunderbaren Tauchplatz belohn wurden;
2. Tag: Blue Hole und Inland Sea; beide Tauchplätze in direkter Nachbarschaft auf Gozo gelegen. Das Blue Hole ist ein „Topf“, in den man sich hinabgleiten lässt, mit schön bewachsenen Wänden und ganz besonderen Lichtspielen. Wer früher schon mal dort war, erinnert sich vielleicht an das „Azur Window“, einen malerischen Felsbogen – der ist Geschichte, nachdem er nach einem Sturm endgültig zusammengestürzt ist. Seine Reste findet man nun unter Wasser. Der Inland Sea ist – wen wundert’s – ein Binnensee, der aber eine Verbindung zum offenen Meer hat, die betaucht werden kann. Faszinierend sind hier besonders die Lichteffekte, die sich aus dem Zusammenspiel von natürlichem Licht und Taucherlampen ergeben;
3. Tag: MS „Rozy“ und Cirkewwa; beides gelegen am Fährhafen Malta – Gozo. Die MS „Rozy“ gehört zu den viel betauchten Wracks auf Malta. Dank des Sinns von Archie für’s Timing waren wir allein am Wrack. Immer wieder beeindruckend ist der Moment, wenn das Wrack sich aus dem grün-blau des Meeres herausschält. Die benachbarte Unterwasser-Landschaft macht das Erlebnis an diesem Tauchplatz komplett;
4. Tag: P29 „Boltenhagen“ und Cirkewwa-Arch; wie der Name schon vermuten lässt sind beide Tauchplätze auch in der Nähe das maltesischen Fährhafens gelegen. Die P29 ist ein ehemals unter deutsche Flagge fahrendes Patrouillenboot, das für die Tauchgemeinde vor Malta versenkt wurde. Der Cirkewwa-Arch ist eine Felsformation, die mit ihrem Fischbesatz, der Landschaft und den Tauchmöglichkeiten beeindruckt.
5. Tag: 2 Tauchgänge an der „Um El Faroud“; die war ein mittelgroßer libyscher Tanker. Nach einer Gasexplosion während der Wartungsarbeiten im Jahr 1995 wurde sie vor der Küste Maltas als künstliche Riff- und Tauchattraktion versenkt. Hier lohnt sich das Wracktauchen allemal. Auch dieses Wrack ist normalerweise stark besucht…auch hier waren wir dank Archie wieder allein am Wrack.

An allen Tauchtagen waren wir so früh wieder von den Tauchplätzen zurück, dass wir den Rest der Tage mit den Nicht-TaucherInnen verbringen konnten, die sich auf eigene Faust auf den Weg gemach hatten, die Inseln zu erkunden.  Und die waren auch beeindruckt!

Also: das waren die Tauchtage. Am letzten und damit tauchfreien Tag haben wir die Gelegenheit genutzt und haben uns - nun TaucherInnen und Nicht-TaucherInnen zusammen – die Insel genauer angesehen. Wir haben den Transfer mit Kleinbussen organisiert (was auf Malta nicht schwer ist) und uns Valletta und Mdina angeschaut. Auf den Fahrten haben wir uns die Insel und ihre Besonderheiten vom freundlichen Busfahrer erklären lassen. Valletta ist die jetzige Hauptstadt Maltas, die als „europäische Vorzeigestadt“ von europäischen Adelsgeschlechtern im 16. Jahrhundert errichtet. Sowohl die Architektur dieser Stadt (übrigens: UNESCO-Welterbe) als auch das kunterbunte Treiben auf Straßen und Plätzen und in den Cafés sind erlebnisreich.
Mdina ist die Vorgängerin – die frühere Hauptstadt Maltas. Sie ist im Landesinneren auf einem Berg gelegen, von den Straßenzügen und deren Bebauung eher mittelalterlich geprägt und besonders mit ihren kleinen, engen Gassen bei abendlicher Beleuchtung beeindruckend. Irgendwie ist man dort dauernd auf Zeitreise…

Nach einer Woche Vereinsfahrt hieß es dann am 15. September (leider schon) erneut an Bord des Ferienfliegers zu gehen und die Heimreise anzutreten – und es kamen auch alle wieder planmäßig nach Hause – das war ja in der Zeit nicht ganz selbstverständlich (Thomas Cook lässt grüßen). Die Tauchsparte der TSG Emmerthal hatte damit wieder einmal eine beeindruckende und lohnende Reise gemacht, für Taucher und Mitfahrende. Mal sehen, wo es das nächste Mal hingeht…

Fotos:
Wer sich einen visuellen Eindruck von der Reise machen möchte: die Bildergalerie dazu ist online!
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