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02.01.2025

Paulus siegt im Topduell der Frauen

Weihnachtsmann, Baby-Jogger und Rekord: Mächtig viel los beim Emmerthaler Silvesterlauf
 

Unter Volldampf: „Weihnachtsmann“ Nils Reckemeier und Jan Kaschura mit Tochter im Baby-Jogger. Quelle: Nils Propfen

Autor: Matthias Abromeit

Der 49. Emmerthaler Silvesterlauf wird in die Annalen eingehen. Mit 833 Teilnehmern wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Auch optisch und sportlich hatte die Traditionsveranstaltung wieder viel zu bieten.

Emmerthal. Das direkte Duell von Hamelns beiden Top-Triathletinnen Christina Paulus und Finja Loges bestimmte die 49. Auflage des traditionsreichen Silvesterlaufes in Emmerthal, der auch noch zum Rekord-Rennen mutierte. Geschichten unter den noch nie zuvor erreichten 833 Finishern gab es viele, aber dieses Duell war eines auf höchstem Niveau. Am Ende holte nicht Loges ihren dritten Sieg in Folge. Nach 25:37 Minuten für die 6700 Meter lange Strecke musste sie Paulus in 25:03 Minuten den Sieg überlassen.

Packendes Duell: Finja Loges und Christina Paulus. Quelle: Nils Propfen

Beim Start lagen beide gleich im Vorderfeld. Nur die letzten knapp 100 Läufer hatten Pech. „Wir müssen bald nach dem Start über den Bahnübergang rennen. Die S-Bahn warten wir immer ab. Aber diesmal kam etwas später auch noch ein Güterzug. Da mussten einige leider vor der geschlossenen Schranke warten, bis auch sie weiterlaufen konnten“, sagte Chef-Organisator Markus Fronia.

Loges und Paulus hatten es aber rechtzeitig geschafft und Loges legte mächtig vor. Vielleicht aus Verzweiflung. „Ich lag noch zwei Tage vorher mit einem Magen-Darm-Infekt flach. Aber ich fühlte mich wieder fit“, sagte sie. „Sie ist wirklich richtig schnell losgeprescht“, meinte Paulus.

Sieger-Duo: Christoph Nowak und Christina Paulus Quelle: Nils Propfen

Doch sie blieb ruhig. Als Ironman-erfahrene Athletin weiß sie, dass Rennen erst zum Ende entschieden werden. Loges, beim Triathlon eher auf der Sprint-Distanz zu Hause, hatte sie nach der ersten Schleife durch Emmern schon wieder eingeholt. Nach einem kurzen gemeinsamen Stück spielte Paulus ihre Ausdauer aus, konnte nicht nur den Sieg, sondern auch einen Streckenrekord feiern. „Ich war um vier Sekunden schneller als die bisherige Bestzeit von Lisa Gerß“, sagte Paulus.

Enttäuscht war aber auch Loges nicht. „Ich gönne ihr den Sieg. Aber ohne meinen Infekt wäre es noch spannender geworden. Trotzdem wollte ich dabei sein. Das ist einfach ein tolles Rennen, eine tolle Lokation und diesmal war noch mehr los als früher“, so Loges. Bei den Männern, wo Mehrfachsieger Nils Reckemeier diesmal nur im Weihnachtsmann-Kostüm auffiel, gab es auch einen spannenden Zweikampf. Der Aerzener Christoph Nowak gewann in 21:54 Minuten. Doch Max Rekate (ESV) zeigte in 21:59 Minuten dahinter, dass ihm die Zukunft gehört. Der Nachwuchstriathlet war erst kurz vor dem Start vom Trainingscamp in Clausthal zurückgekehrt und lief auf Rang zwei. „Genau das habe ich früher auch gemacht: Das Camp im Harz etwas eher verlassen, weil ich unbedingt in Emmerthal laufen wollte“, sagte Loges. Die Plätze drei und vier teilten sich die Geschwister Spieß und das Ehepaar Ende. Andreas Spieß wurde in 22:50 Minuten Dritter vor Björn Ender (23:07), bei den Frauen lag Sabine Ender (27:16) vor Melanie Spieß (27:39).

Jugend-Sieger Leo Schwone Quelle: Nils Propfen

Kurios: Der Holzmindener Jan Kaschura, der das Rennen auch schon mehrfach gewonnen hatte, wurde in 24:36 Minuten nur Siebter. Fronia wusste warum. „Er hat die ganze Strecke seine Tochter Fiona im Baby-Jogger vorweg geschoben. Das schafften die meisten auch ohne Babyjogger nicht in dieser Zeit“, so Fronia. Noch mehr begeistert war er aber über die ganze Veranstaltung. „Es war noch nie so voll bei uns. Wir hatten 800 unserer Erinnerungskacheln fertigen lassen. Aber die Tage vorher kamen noch haufenweise Meldungen. Das deutete schon auf einen Rekord“, so Fronia. Die begehrten Kacheln haben nur deshalb gereicht, weil einige keine mitgenommen haben. Andreas Spieß war aber ein Sammler. „Ich habe jetzt 20 bei mir zu Hause liegen“, sagte er. Strahlende Sieger gab es auch im 2250-Meter-Jugend-Rennen. Henriette Rekate (ESV) holte in 9:28 Minuten den Sieg, Lena Marie Selensky (936) und Tilda Veith (9:39) komplettierten den Dreifach-Sieg des ESV. Schnellster Junge war Leo Schwone (VfL Hess. Oldendorf/8:17) vor Jano Sagebiel (8:39) vom SV Kollerbeck. Auch die Walker sind fester Bestandteil des Silvesterlaufes. Für die 41 Männer und Frauen gab es aber nur eine Einlauf-Zeitmessung. Keine offizielle Wertung. Wolfgang Köbele (Team Lauffrösche/48:20) und Wiebke Schmidt (Bad Pyrmont/49:06) waren die Schnellsten.

Auch 41 Walker waren in Emmerthal am Start Quelle: Nils Propfen


Quelle : Dewezet
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