Interview Graphik Emmerthaler Jungs


Koch: „Entwicklung vor Ergebnis!“


Emmerthals Fußball ist im Umbruch. Das ist deutlich spürbar. Die erste Herren ist bereits in die Saison 2014/15 gestartet: Drei Kreisliga-Punkte stehen nach drei Spieltagen zu Buche. „EJ“-Redakteurin Emma Talmann hat mit dem neuen Trainer Matze Koch gesprochen. Der 32-Jährige redet mit ihr über Ziele, die nötige Puste und Perspektiven der TSG-Fußballer. Und er sagt schon jetzt: „Mehr Emmerthal geht kaum!“

Matthias Koch Trainer 1 Herren 2014 TSG Emmerthal
Matthias Koch.
Matze, in Klein Berkel hat die erste Herren kurz nach der Pause 4:1 geführt. Am Ende hieß es 4:6 aus TSG-Sicht – unglaublich, aber leider wahr! Wie konnte das passieren?
„Eine echte Erklärung habe ich dafür auch heute noch nicht. Bis zum 4:1 lief alles wie geschmiert. Die Mannschaft hat bis dahin überragend gearbeitet und sich dafür mit tollen Toren belohnt. Dann kam ein Bruch ins Spiel, mit dem wohl niemand mehr gerechnet hat. Wir haben plötzlich gefühlt 90 Prozent der Zweikämpfe und komplett unsere Ordnung verloren. Klein Berkel hat sich in einen wahren Rausch gespielt. Bei denen hat alles geklappt, bei uns rein gar nichts mehr. Am Ende war der Sieg auch völlig verdient. Das muss man anerkennen. Niels Conrad hat uns sogar vor einer noch höheren Niederlage bewahrt.“

In den Jahren zuvor sind immer wieder spektakuläre Transfers an der Emmer vermeldet worden. Hat die TSG im Vorfeld dieser Saison ihre Hausaufgaben nicht gemacht?
„Ganz im Gegenteil! Wir haben einen Schnitt gemacht und setzen voll und ganz auf unseren Nachwuchs und die Spieler aus den eigenen Reihen. Unsere Mannschaft ist verdammt jung und identifiziert sich mit dem Verein und unserer Gemeinschaft. Auch die neue A-Jugend ist in das Gebilde mit erster und zweiter Herren nahtlos verschmolzen. Die Atmosphäre ist besonders, die Spieler tragen das TSG-Wappen mit stolz auf der Brust. Unser Team ist eines der jüngsten der Kreisliga. Gegen Lauenstein haben zum Beispiel drei A-Jugendliche gespielt. Und in Klein Berkel standen neun Mann auf dem Platz, die aus dem Gemeindegebiet kommen. Zwei der drei eingewechselten Spieler wohnen in Emmern. Mehr Emmerthal geht kaum!“

Ihr habt nach drei Spielen drei Punkte auf dem Konto. In der Presse rechnen Euch die Gegner stets zu den Mitfavoriten auf die Meisterschaft. Hinkt Ihr diesen Ansprüchen hinterher?
„Wir haben eine junge Truppe mit tollem Charakter, in der viel Potential steckt. Aber wir müssen dieser Mannschaft etwas Zeit geben. Deshalb sind wir uns einig: Entwicklung vor Ergebnis! Das beste Beispiel dafür ist Michael Jermakowicz, der in jedem Training die jungen Spieler hochzieht und besser machen will. In den Spielen macht er den Platz für andere frei, um in bestimmten Phasen selbst auch helfen zu können. Das ist symbolisch für diesen neuen Wind, der bei uns an der Emmer weht.“

Wo siehst Du die erste Herren der TSG in der nahen Zukunft?
„Ich persönlich mache das nicht an einer Liga aus. Mir ist wichtiger, dass sich der Fußball in Emmerthal für die Zukunft rüstet – mit einer guten Organisation, nachhaltigen Jugendarbeit und festen Gemeinschaft. Dazu gehört eine funktionierende G-Jugend genauso wie die Altliga-Mannschaft. Und dass man sich freut, wenn auf unserer Bezirkssportanlage Fußball zu sehen ist. Weil sich die Zuschauer mit der Mannschaft auf dem Rasen identifizieren können. Weil da nicht nur gute Fußballer sondern Typen mit Charakter das grün-weiße Trikot tragen.“

Am Donnerstagabend geht’s im Kreispokal auf den Kunstrasen zum FC Preussen Hameln 07. Wie lautet das Ziel?
„Ich bin ein großer Fan des Pokals. In dieser Saison ist mir dieser Wettbewerb aber nicht so wichtig. Was zählt sind die nächsten Punktspiele. Und da haben wir am Samstag mit SW Löwensen eine ganz harte Nuss zu knacken. Für Donnerstag wünsche ich mir vor allem, dass sich nicht noch mehr Spieler verletzen, zumal in Klein Berkel nun auch noch Daniel Magaschütz unser Lazarett aufgefüllt hat. Egal wie die nächste Spiele ausgehen: Wir müssen Ruhe bewahren und unsere Linie beibehalten. Das ist der richtige Weg, an dessen Ende dann auch der Erfolg stehen wird!“
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